Feeds:
Beiträge
Kommentare

Archive for the ‘Aus dem Leben gegriffen…’ Category

Noch immer kommen täglich rund 30 Besucher auf diese Adresse hier. Dabei liegt mein Blog schon lange woanders.

Also… Bookmarks ändern auf: http://www.die-kleine-grosse-welt.de/

Einträge, die ihr verpasst habt, weil ihr immer noch auf die alte Seite schaut:

= Bitte um Updates =
= Damals und heute =
= Nicht ganz ernst gemeint =
= Nagut – ich auch! =
= Männertraum =
= Brezner: Wer hat keine Zeit? =
= Das Löffelspiel =
= Blog-Empfehlung =
= Werbe-Persiflage =
= Bundestube =
= Dioxin-Ständer-Keramik =
= Probleme bei WordPress-Update =

Read Full Post »

… es lebe das Blog! =

 

Ab sofort geht es weiter unter:

 

http://www.die-kleine-grosse-welt.de/

 

oder auch

 

http://www.diekleinegrossewelt.de/

 

Bookmarks ändern!!

 

 

Read Full Post »

Wo andere nur ein langes Wochenende machen, haue ich noch ein paar Tage drauf. Ich hab Urlaub. Nächster offizieller Arbeitstag: 08.11.2010

Na gut, ein paar kleinere Einsätze im Namen des Herrn wird es geben, aber auch Zeit für die Seele. Heute fängt für mich also nicht nur das Wochenende an, sondern tatsächlich der Urlaub. Gleich ein ganz anderes Gefühl! Heute abend geht’s erstmal ins Kino (R.E.D.) – läuft nämlich im Kino um die Ecke. Außerdem hab ich gerade endlich das Buch „Hummeldumm“ von Tommy Jaud gekauft. Dafür war ich bis jetzt zu geizig, es guckt mich aber jedesmal aus dem Bücherregal an – und jetzt ist es fällig.

Erfahrungsgemäß schafft man eh nix von dem, was man sich für die paar Tage vornimmt. Aber die Voraussetzungen sind eigentlich günstig: Ich hab das Auto von Muttern und es gab gerade Gehalt. Mit den Tagen müsste sich also was anfangen lassen. Ich bin selbst gespannt! Ich freu mich! 🙂

Read Full Post »

…nur die Wurst hat zwei – oder wie war das? Ich bin einer der aktuellen Dienstältesten in der Gastronomie, in der ich nebenher jobbe. Es muß so 8-9 Jahre her sein, dass ich das erste Mal aushilfsweise dort eingesprungen bin. In der Spitzenzeit habe ich dort durchaus über 120 Stunden / Monat nebenher gearbeitet. Das war die Zeit, als FrauJPunkt nach Südafrika auswanderte und ich die nächste Generation von Aushilfskräften angelernt habe.

Lange Zeit hatte ich dann noch zwei feste Schichten (mittwochs & sonntags) und seit März diesen Jahres nur noch den Sonntag. Und jetzt ist Schluß.

Ich habe lange überlegt, wann es finanziell wohl hinkommt, dass ich nicht mehr sonntags (bzw. Montag morgens) zu nachtschlafender Zeit nach Hause kommen muß, um dann wenige Stunden später kaum aus dem Bett zu kommen. Und ich denke, Ende November müsste das passen. Zwei der nächsten fünf Sonntage setze ich bereits aus, so dass ich noch dreimal antreten werde, bis ich am 28.11.2010 vorerst meine letzte Schicht mache.

Am meisten Spaß gemacht hat der Job natürlich, als ich nicht auf ihn angewiesen war – wenn man ihn machen *muss*, um über die Runden zu kommen, geht die Leichtigkeit über die Zeit natürlich auch manchmal verloren. Gleichwohl war es ein klasse Nebenjob! Ich hätte in keiner anderen Gastronomie arbeiten wollen. Mit den Chefs verbindet mich ein nahezu freundschaftliches Verhältnis und wirklich zwischenmenschlichen Stress gab es eigentlich nie. Ich möchte die Zeit nicht missen, freue mich aber auch darauf, zukünftig die Wochenenden frei zu haben.

Sicher werde ich im kommenden Jahr auch hier und da mal einspringen, wenn Not am Mann ist – aber das ist dann wieder die Geschichte, dass ich es nicht *muss*, wenn ich nicht will.

Es war eine schöne Zeit, aber es ist auch ein kleiner Befreiungsschlag, zukünftig „nur noch Gast“ dort zu sein.

Danke für das stets faire und menschliche Miteinander an meine Chefs, Karin und Roland – aber auch an all die Kollegen, die dort sind und die ich kommen und gehen sah… und wer jetzt weiß, wovon ich rede: Am 28.11.2010 mache ich offiziell meine letzte Schicht und ich freue mich über jeden, der sich an diesem Abend blicken lässt!! 🙂

Read Full Post »

Hallo zusammen,

in dem streitigen Verfahren über das Teilzitat aus dem Schreiben des Datenschutzbeauftragten der Stadt Castrop-Rauxel, kam es heute morgen zur Verhandlung vor dem Bochumer Amtsgericht. Dieses Gericht ist im Urheberrecht auch zuständig für den Bereich Castrop-Rauxel.

Nachdem die Personalien vor Gericht geklärt waren, war die erste Frage des Richters zur Beklagtenseite, warum man nicht einfach zugäbe, dass kein Unterlassungsanspruch gegen mich bestünde und warum man es bis zum Prozess hat kommen lassen.

Das Gericht hat klar gemacht, dass kein Unterlassungsanspruch gegen mich besteht.

Ich war so nett, dem Richter das Verfassen eines Urteils zu ersparen und somit haben wir die Sache dann unstreitig beigelegt. Das minimiert die Kosten auf Seiten der Stadt (und damit für den Steuerzahler) und erspart auch dem Rechtsamt, diesen Fall intern ausbreiten zu müssen. Mit dem Datenschutzbeauftragten der Stadt bin ich so verblieben, dass wir uns einmal zum Gespräch treffen, um auch die andere Angelegenheit aus der Welt zu schaffen. Denn die ursprüngliche Anfrage nach BDSG/DSG NRW ist weiterhin nicht vollständig beantwortet.

Somit hoffe ich, dass der Datenschutzbeauftragte gemerkt hat, dass es mir nicht um Krawall geht, sondern um die Sache an sich.

Kurzum: Den ursprünglichen Beitrag habe ich wieder online gestellt.

Read Full Post »

[Ursprünglich gepostet im April 2010. Nach einer Abmahnung seitens des Rechtsamtes der Stadt Castrop-Rauxel mit Aufforderung zur Abgabe einer Unterlassungserklärung wurde der Artikel zunächst vom Blog entfernt. Nach einer Verhandlung vor dem Amtsgericht Bochum wurde der Artikel am 13.10.2010 ungekürzt neu eingestellt.]

Wer mich kennt, weiß, dass ich sowas wie ein Frettchen-Gen besitzen muß. Es gibt manchmal Auslöser, die dieses Gen aktivieren. Meist sind das Dinge, bei denen ich mich über den Tisch gezogen oder verarscht fühle. Oft werden diese Auslöser von staatlichen Stellen per Post an mich geschickt.

So auch vor etwa zwei Wochen. Aufgrund einiger unbezahlter Parktickets hatte ich schon ne Menge Stress an den Hacken (ein Ticket wurde sogar durcheskaliert bis zur Anordnung der Erzwingungshaft) – das ist nicht rühmlich, aber es ist nunmal passiert. Darüber habe ich mich auch nicht aufgeregt, denn die Sache ist klar: Ich habe nicht bezahlt, also gibt’s Repressionen. Letztes Jahr hatte ich allerdings mal mit der Stadtkasse telefoniert, um alle Forderungen peu a peu vom Tisch zu kriegen und demnach hätten eigentlich alle Tickets bezahlt sein sollen – zumindest die eigentlichen Bußgelder. Mahngebühren dürften noch welche offen sein. Vor zwei Wochen allerdings hat die Stadtkasse ein Schreiben geschickt, mit dem sie ein Konto von mir sperren wollte. Und zwar für zwei Bußgelder aus den Jahren 2007 und 2008. Da habe ich erstmal nicht schlecht gestaunt.

Was ich besonders verwunderlich fand: Ich hatte nur an zwei Stellen eine Kontoverbindung gemeldet. Hmmm… wer hat die wohl rausgerückt? Na, ein lösbares Problem. Wofür gibt es den §34 BDSG (Bundesdatenschutzgesetz), bzw. §18 DSG NRW? Genau: Für eine Auskunft über die zur eigenen Person gespeicherten Daten bei anderen Stellen (Firmen, Behörden etc.). Also schnell mal eine Anfrage formuliert, Frist gesetzt und ab dafür an die Stadtkasse.

Gefragt habe ich:

1.1.: Aus welchem Datenpool stammt die verwendete Kontoverbindung? Wo wurde diese erhoben und mit welcher rechtlichen Grundlage haben Sie diesen konkreten Datenpool abgefragt?
Im Sinne des Datenschutzgesetzes (BDSG, §34) habe ich weitere Fragen:
2.1.: Welche Daten zu meiner Person sind bei Ihnen gespeichert und aus welchen Quellen stammen diese jeweils?
2.2.: An welche Empfänger und/oder Kategorien von Empfängern wurden diese Daten bisher weitergegeben?
2.3.: Zu welchem Zweck wurden/werden die Daten gespeichert?

Leider tat sich innerhalb der gesetzten Frist erstmal gar nichts. Also habe ich schonmal den Landesdatenschutzbeauftragten darüber informiert. Der scheint aber ausgelastet zu sein. Bisher gab es nur eine Eingangsbestätigung zu meinem Anliegen – keine weiterführende Äußerung. Aber eigentlich müssten wir doch auch bei der Stadt einen Datenschutzbeauftragten haben, oder? Ein Anruf und es war bestätigt – wir haben einen. Toll!

Also habe ich unseren städtischen Datenschutzbeauftragten auch noch ins Boot geholt. Und siehe da: Schon am nächsten Tag gab es Post. Einmal von der Stadtkasse und einmal vom Datenschutzbeauftragten (Auch hier wurde das Frettchen-Gen gereizt: Ein Schreiben vom 12.04. (da lief die Frist eigentlich ab) und ein Schreiben vom 15.04. – beide Schreiben kamen zeitgleich an und trugen den Poststempel vom 15.04. – ein Schelm, wer böses dabei denkt!). Zusammengefasst kam als Antwort:

Es sei bekannt, dass ich als Sachkundiger Bürger Aufwandsentschädigungen erhalte – man habe bei „entsprechender Stelle“ die Daten abgefragt. Zu meiner Person gespeichert seien: Vor- und Nachname, postalische Adresse und die Kontoverbindung. Eine Weitergabe an Dritte sei nicht erfolgt.

Das ist gelogen. Ich kann das jetzt nicht im Detail hier bekannt geben, weil mein Frettchen-Gen mich davon überzeugt hat, ggf. noch Klage vor dem Verwaltungsgericht zu erheben – und ich würde hier mein Pulver verschießen, aber glaubt mir mal, dass die Auskunft unvollständig und falsch ist und ich das auch beweisen kann.

Da wundert man sich doch, dass so eine Falschauskunft unter Einbeziehung des Datenschutzbeauftragten gegeben wird. Ich find’s ungeheuerlich! Also habe ich dem Datenschutzbeauftragten mitgeteilt, dass seine Auskunft unvollständig und falsch sei und ihm die Möglichkeit eingeräumt, bis zum 27.04.2010 eine vollständige Auskunft zu erteilen. Das ging per Fax raus.

Keine halbe Stunde später kam die Antwort aus dem Faxgerät, die mir die Sprache verschlug:

Teilzitat aus der Antwort:

In Bezug auf den Inhalt Ihrer E-Mail vom 19. April 2010 bitte ich Sie mir zunächst:

1. schriftlich mitzuteilen, welche Tatsachen nach Ihrer Auffassung in meinem Schreiben vom 12. und/oder 15. April falsch sind und

2. erläutern Sie mir schriftlich, woraus Sie im Einzelnen den Schluss ziehen, dass die jeweiligen von mir getroffenen Tatsachenaussagen nicht richtig sind.

[…gekürzt…] Zur zeitnahen und effektiven Bearbeitung Ihrer Anfrage vom 8. April 2010 durch die Stadtkasse, bitte ich Sie mir darüber hinaus konkret darzulegen, welche Punkte nach Ihrer Meinung nicht bzw. unvollständig bearbeitet worden sind.

Hallo?? Wo sind wir denn hier gelandet? Ich habe einen gesetzlichen Anspruch auf gewisse Auskünfte. Der Gesetzgeber hat dieses Instrument extra als Kontrollfunktion für den Bürger vorgesehen. Und jetzt möchte der Datenschutzbeauftragte, dass ich seine Arbeit mache und er mir dann anschließend genau die Daten mitteilt, die ich ihm an die Hand gebe??? Ich will doch nicht eine Antwort, in der die Speicherung von Daten zugegeben wird, die ich selbst gemeldet habe. Die Stadtkasse soll gefälligst die Daten herausgeben, die sie selbst verarbeitet hat!!

Ich finde es unfassbar, wie der Datenschutzbeauftragte die Verantwortung der Auskunftspflicht auf den Anfragenden abschieben will. Nunja, das habe ich ihn jetzt auch nochmal schriftlich wissen lassen. Seine Frist läuft bis zum 27.04.2010 und wenn dann keine vollständige Auskunft vorliegt, wird geklagt. Feierabend! Butter bei die Fische!

…wird bei Neuigkeiten fortgesetzt…

Read Full Post »

Am 13.10.2010 entscheidet sich, wie es hier weitergeht. Die gesetzlichen Mühlen brauchen ein bißchen Zeit, um zu mahlen, aber am Mittwoch ist endlich der Gerichtstermin zu der Frage, ob mein Teilzitat aus dem Schreiben der Stadt rechtens war – oder eben nicht.

Wenn es rechtens war, blogge ich hier vermutlich weiter – auch, wenn meine Motivation durch die Geschichte tatsächlich nachhaltig gestört ist. Ich hätte auch nicht gedacht, dass sich die Klärung der ersten Rechtsfrage im Gesamtkomplex ein halbes Jahr hinzieht.

Derzeit bin ich aber guter Dinge, dass sich die Sache zu meinen Gunsten klärt. Übrigens liegt die Sache inzwischen nicht mehr beim Amtsgericht Castrop-Rauxel. Ist mir recht.

Ich werde den Ausgang des Verfahrens zeitnah bekannt geben.

Read Full Post »

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie wankelmütig die menschliche Seele doch manchmal sein kann. Im Rückblick der letzten gut zwanzig Jahre habe ich auf der gute-Gefühle/schlechte-Gefühle-Skala (Y-Achse) und Zeitachse (X) interessante Wellen geschlagen. Wie die meisten Menschen, denke ich. Mal sind wir gut drauf, mal reißt es uns den Boden unter den Füßen weg – und doch: Egal wie weit wir die X-Achse mit dem Y-Wert nach unten durchschlagen haben – es gibt den Wendepunkt. Immer.

Eines meiner Mottos ist: „Hier in Deutschland kommt man aus jeder Scheiße wieder raus!“

Eine weitere Erfahrung meines bisherigen Lebens ist: Was in der Vergangenheit war, verklärt sich in der Nachbetrachtung. Negative Emotionen haben eine kürzere Halbwertszeit, als positive. Für mich war es immer wichtig, das zu wissen. Mit dem Wissen kann man den Maßstab oft korrigieren, der einem verloren geht, wenn man beispielsweise eine Trennung verarbeitet. Vor allem, wenn man die Trennung von sich aus vollzogen hat. In der Nachbetrachtung gibt es immer mehr Dinge, die man vermisst – dabei bleiben immer weniger Dinge im Gedächtnis, die zur Trennung führten.

Nungut, da erzähle ich nichts Neues. Das passt in das wissenschaftlich aufgearbeitete Thema der Trennungsphasen.

Was aber tust Du, wenn Du ein, zwei Wochen nach der Trennung von Deiner Partnerin jemanden fragst, der Kontakt zu beiden Getrennten hält und dieser jemand Dir auf Nachfrage sagt, dass es Deiner Ex-Partnerin „gut“ geht – und auf Nachfrage mit einem „wirklich gut“ unterstreicht? Du wunderst Dich, weil Du dachtest, dass Du jemanden tief, tief verletzt hast. Und dann denkst Du Dir: Oh, da ist jemand aber sehr schnell in den Trennungsphasen unterwegs… lass gut sein!

Und dann hörst Du fünf weitere Wochen später, dass es der Ex-Partnerin die ganze Zeit doch sehr mies gehen soll. Und dann springt noch jemand daneben, der das bestätigt.

Das ist der Moment, wo Du merkst, dass sich der Freundeskreis splittet und ggf. auch instrumentalisiert wurde. Ich habe in den letzten sieben Wochen nur zwei Personen dieselbe Frage gestellt – und unterschiedlicher hätten die Antworten nicht ausfallen können.

Da sitzt man da und sortiert ganz schön lange… und kommt zu der Erkenntnis, dass es in der Kommunikation mehr als Sender -> Medium -> Empfänger gibt. Und plötzlich mischen sich ganz viele Gefühle in das Koordinatensystem und man schießt im Y-Wert ganz schön nach unten. Und dann versucht man, seine Erfahrungen bezüglich der Halbwertszeit von Emotionen und sein Wissen über Wendepunkte in Einklang zu bringen mit der Realität, der Selbstwahrnehmung, der Fremdwahrnehmung und den eigenen Gefühlen.

Und dann hängt die Seele plötzlich auf halb acht.

Read Full Post »

Keine Lust auf alte Nachrichten? Ich habe den Blick in die Kristallkugel geworfen und gebe hier einen kleinen Ausblick auf das, was kommen wird:

02.08.2010: Lothar Matthäus gibt per Pressekonferenz (zu der nur RTL Punkt12 erscheint) bekannt: „My Ehe shutt häv biin bild for longer, but nau I will onereaching (einreichen, Anm.d.Redaktion) the diwors.“ Kurz: Loddar lässt sich scheiden. Seine vierte Ehefrau Liliana dazu: „Loddar hat mal gesagt ‚Das Chancenplus war ausgeglichen‘ – und diesen Ausgleich erwarte ich auch auf meinem Konto!“.

15.09.2010: Google hat die ersten Prozesse um die Verwendung der Aufnahmen für den Street-View-Dienst verloren. Die Richter gaben den Klägern Recht und untersagten Google, die in Deutschland gefilmten Aufnahmen zu verwenden. Google gab daraufhin bekannt, demnächst Pick-Ups auf die Straßen zu schicken, die Schnellzeichner durch die Lande fahren. Ein Google-Sprecher dazu kämpferisch: „Wir kriegen Deutschland in die Datenbank! Und wenn es die impressionistische Variante ist!“. Googles Aktienkurs brach nachbörslich um 7% ein.

10.10.2010: Der Deutsche Fernsehpreis wird wieder verliehen. Diesmal wird die katholische Kirche für den kreativen Umgang mit der deutschen Sprache in der Spezialkategorie „Außergewöhnliches außerhalb des TVs“ nominiert. Die Formulierung, dass für Bischoff Mixa „eine Zeit der geistlichen Einkehr und der räumlichen Distanz“ hilfreich sein könne, nachdem man Mixa Misshandlungen vorwarf, sei „herausragend grandios“. Den Preis nahm Erzbischof Robert Zollitsch in Empfang. Er wünschte in seiner Dankesrede Herrn Kachelmann noch eine „besinnliche Zeit bei guter Lektüre“ und Rapper Sido empfahl er statt geistiger Einkehr, eine geistige Umkehr. Zollitsch wirkte bei der Entgegennahme des Preises etwas verwirrt und murmelte: „Da fehlt der Querbalken und der Jupp!“

19.10.2010: Hannelore Kraft zieht eine positive Bilanz aus dem ersten Quartal der NRW-Minderheitsregierung: „Wir haben viel bewegt in NRW! So haben wir mit den Stimmen der CDU ein Parkverbot in der Bahnhofstraße in Wanne-Eickel durchgesetzt und mit den Stimmen der Linken ein Lolliverbot in Grundschulen beschlossen. Da geht es schließlich um die Gesundheit der Kinder.“. Eine Erhöhung der Parkgebühren auf dem Mindener Marktplatz um 20 Cent je Stunde fand bisher noch keine Mehrheit. Dazu Kraft: „Wir setzen jetzt erstmal um, was geht, aber auch bei diesen wichtigen Finanzfragen werden wir noch richtungsweisende Beschlüsse fassen.“

23.10.2010: Steve Jobs stellt neue Apple Produkte der Weltöffentlichkeit vor. Darunter den iFROG, der die klassische Maus ersetzen soll. Das farblich in grün gehaltene Produkt ist der Form eines Frosches nachempfunden und kann auf Knopfdruck mit einer zungenartigen Klebefläche einen Touch-Screen bedienen. Man arbeite noch an der Zielsicherheit des Produktes. In einer späteren Version (iFROG S) soll noch ein Mundstück nachgerüstet werden, womit man den iFROG auch aufblasen kann. Platzen soll der iFROG dabei jedoch nicht.

11.11.2010: Nach der Ölkatastrophe am Golf von Mexiko, hat die US-Regierung beschlossen, dem verantwortlichen Ölmulti BP keine Lizenz mehr für Tiefseeölbohrungen zu erteilen. BP darf zukünftig nur noch nach Vanilleeis in der Antarktis bohren. Der Firmensprecher dazu: „Bisher sind wir noch nicht fündig geworden, aber wir kaufen uns noch Know-How von Langnese ein und denken, spätestens im Jahr 2014 die erste Vanilleeis-Bohrplattform eröffnen zu können.“

03.12.2010: Die Deutsche Bahn hat alle ICE-Züge wegen der Klimaanlagenprobleme aus dem diesjährigen Sommer fertig umgerüstet. Wie die Bahn mitteilt, hat man alle Fenster aus den Zügen entfernt, um durch den Fahrtwind eine bessere Kühlung zu erreichen. Darauf angesprochen, dass bei den derzeitigen frostigen Wintertemperaturen vielleicht eine optimalere Lösung gefunden werden müsse, antwortete der Bahnchef: „Wir haben das Problem erkannt und arbeiten daran. Vermutlich rüsten wir alle Züge noch einmal auf und installieren Olfässer in den Wagons, die bei Bedarf angezündet werden. Dann müssten wir allerdings aus Sicherheitsgründen auch die Wagondächer entfernen.“. Die Umrüstung soll im Sommer 2011 abgeschlossen sein. Eine Fahrpreiserhöhung aufgrund der immensen Investitionssumme ist wahrscheinlich.

Read Full Post »

Oder: Das Web ist das, was Du daraus machst.

Ich bin jetzt 37 und ich halte mich für technikbegeistert und auch halbwegs up-to-date, was die modernen Techniken angeht. Beim Jugendslang habe ich sicherlich bereits meine Defizite. Genauso, wie wir früher angesagtes Vokabular hatten, dass unsere Eltern nicht verstanden, wird es die Jugend immer zu eigenen Wortkreationen bringen, die ihre Codes enthalten.

Das ist der Lauf der Dinge. Mit 37 steht man in der Regel im Leben. Irgendwo zwischen Job, Beziehung/Ehe, Finanzamt, Pärchenabenden und langweiligen Geburtstagspflichtveranstaltungen, die um 24 Uhr ihren Höhepunkt darin haben, dass einer der Gäste in die Zierblumen kotzt und der Rest der Veranstaltung zwei Wochen darüber reden kann. Früher haben alle in die Blumen gekotzt und gequatscht wurde über das stattgefundene Beziehungskarrussel oder über wilde Rumknutschereien, die gleich am nächsten Wochenende neue Konstellationen bereit hielten.

Man hat nicht mehr 800 Mitschüler auf dem Pausenhof um sich, fährt nicht mehr mit 80 anderen Leuten im Bus zur Schule und interagiert, schnappt auf, tauscht sich aus. Das soziale Umfeld wird zwangsläufig kleiner. Wenn man sich also in seinem Umfeld nicht mit einem Haufen weiterer technikbegeisterter Nerds umgibt, ereilen einen genauso zwangsläufig Defizite.

Halb so schlimm. Das Internet fängt alle auf. Die jugendlichen Nerds, die gut vernetzten Twens, die kreativen 30er, die suchenden 40er, die Freizeit-50er und auch die hobbygärtnernden Rentner. Und Blogs sind auch für alle da. Ein Blog kann jeder. Es ist, wie die frühen Visitenkartenbausätze großer Internetanbieter. Ein paar Klicks, ein paar persönliche Angaben und *schwupps* schon steht das Gerüst. Man muß nur Inhalte einbringen.

Während sich der Jungspunt erstmal ein Synonym zulegt, eine anonyme Mailadresse anlegt und einen Scheiß auf ein Impressum gibt, neigt der gewachsene Mensch, mit Hintergrundbildung dazu, sich gesetzeskonform zu Verhalten. Er hat seine Mailadresse beim Telefonriesen oder etablierten Anbietern, die die postalischen Adressen prüfen – außerdem legt er ein Impressum an.

Während die Jugend gnadenlos Musikvideos und anderes Copyright-belastetes Material einstellt, neigt die gesetztere Generation zu Text. Manchmal bebildert.

Und in der Parallelwelt zu den kreativen Ansätzen des Webs, stehen Anwälte, Rechteverwerter und Geschäftemacher in den Startlöchern, um jeden Morgen auf’s Neue auf Beutefang zu gehen. Wo hat jemand das Copyright verletzt? Wer hat unerlaubt zitiert? Wer bietet Musik zum Download? Wen kann ich auf meine Seite locken und ihm statt kostenlosen Content ein Abo andrehen?

Tausende, wenn nicht zehntausende Abmahnungen werden jeden Werktag auf den Weg gebracht. Menschen zur Unterlassung aufgefordert. Strafbewärt – mit Kostennote. Oder einfach ungerechtfertigte Forderungen aufgerechnet – mit anschließendem Mahnverfahren, aber stets ohne Gerichtsbarkeit.

Wen trifft es?

Die, die ermittelbar sind. Die, die ihr ordentliches Impressum angeben, die, die ihre korrekten Adressdaten bei soliden Diensten angeben. Die, die vielleicht was zu sagen haben. Die, die nicht wissen, wie sie ihre IP-Adresse verschleiern. In der Regel trifft es jedoch nicht die, die Filme im Kino abfilmen, die, die im großen Stil Musik vor dem VÖ-Datum in Tauschbörsen einstellen und auch nicht die, die wissentlich und ständig gegen Rechte anderer verstoßen, um selbst möglichst viele Hits zu kriegen und Reputation zu sammeln. Die halten sich genauso schadlos, wie die Abmahnanwälte, die großen illegalen Tauschbörsen usw.

Der Depp ist der kleine Fisch oder auch der Aufrechte in dieser Gesellschaft.

Mich wundert es da nicht, wenn ich sehe, wie viele meiner Kontakte in die Anonymität verschwinden, ein neues Blog ohne Impressum aufmachen und sich über Verschlüsselungs- und Verschleierungstechniken schlau machen.

Damit ich hier nicht falsch verstanden werde: Ich selbst profitiere vom Urheberschutz. Ich produziere beispielsweise Fotos. Und die Verwendung der Fotos möchte ich natürlich auch selbst bestimmen.

Wenn aber der Rentner Heinz Kowalski in seinem Blogeintrag über seine letzte Kreuzfahrt ein Bild von mir zur Bebilderung hinzunimmt, weil er zeigen möchte, was für geile Schnallen dort rumliefen, dann kann ich ihn selbst darauf ansprechen, wenn es mich stört. Denn Heinz Kowalski hat vermutlich ein Impressum. Und Heinz Kowalski wird meiner Aufforderung vermutlich auch nachkommen und das Bild entfernen. Da muß ich keinen Anwalt beauftragen, der einen Streitwert von 10.000 Euro festlegt und dem Heinz eine Rechnung über 1.700 Euro schickt.

Das Web ist unentspannt geworden. Ich selbst habe schon drei Abmahnungen und Unterlassungserklärungen erhalten. Dabei halte ich mich nicht gerade für einen Vandalen unter den Bloggern.

Gesetzgeber, Gerichtsbarkeiten, Abmahnanwälte und Menschen mit unlöblichen Absichten treiben immer mehr Menschen in die Anonymität des Netzes. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich dem noch lange Stand halte.

Ich merke, dass man zusehends zum Karl Arsch der bösen Menschen wird, wenn man zu sich selbst steht und kein Alias verwendet. Der Gesetzgeber hat einen guten Schritt getan, als er die Kosten für Abmahnungen gegen Privatleute gedeckelt hat. Das ist eine vernünftige Reglementierung, weil es zwar die Netzwelt betrifft, aber eigentlich nicht die virtuelle Welt beeinflusst, sondern die reale Welt. Die Abzocker unter den Abmahnern. Ich wünsche mir vom Gesetzgeber mehr Schritte in diese Richtung. Es gibt so viele Firmen, deren einziger Sinn in der Abzocke besteht – und auch bei Rechteverwertern häuft sich das. Dort geht es ja soweit, dass Staatsanwaltschaften zu Gehilfen der Rechteverwertern umfunktioniert werden. Das zahlt unterm Strich der Steuerzahler.

Möge der Gesetzgeber Vorraussetzungen schaffen, die eine schnellere Verfolgung von windigen Firmen und Abzockern ermöglicht. Und möge der Gesetzgeber zeitgleich für Chancengleichheit auf Seite der verfolgten, einfachen Mitbürger schaffen. Für deren Verfolgung gibt es nämlich einfache und schnelle Verfahren.

Für ein entspannteres und faireres Netz, in dem man nicht ständig das Gefühl hat, dass 200 Menschen und Institutionen auf den nächsten Fehltritt von mir warten, um mich abzustrafen…

Wer das so ähnlich sieht, votet bitte 5 Sternchen – wer nicht, gibt 1 Stern.

Read Full Post »

Older Posts »