Ich hatte ja schonmal davon berichtet, dass es „Spannungen“ zwischen mir und der RWE gab. Und es gibt aktuell immer noch Nachwehen dieser Umstände. Habe ich mich damals noch recht devot geäußert, dass der grundsätzliche Fehler bei mir lag, so attestiere ich der RWE inzwischen weiter, dass es sich um einen Karnevalsverein handelt.
Da hatten mir die Spaßvögel wieder die Einstellung der Stromlieferung angedroht – und zwar zum 29.01.2008. Diesmal hat die RWE allerdings voll daneben gegriffen. In der Terminierung und im Mahnungsablauf ist bei denen derbe was schiefgelaufen.
Auf den Fehler hingewiesen, nahm man sich natürlich nichts davon an. Auch gefaxte Nachweise wurden lachs mit „akzeptieren wir nicht“ abgetan. An der Hotline waren die üblichen Schwachmaten anzutreffen (sorry, aber die Leute sind wirklich schlecht geschult!) und man bestand darauf, mir den Strom gestern abstellen zu wollen.
Wer mich kennt, weiß, dass ich in solchen Situationen meist Kampfgeist entwickle. Ich hatte es der RWE angedroht und habe es wahr gemacht: Ich habe eine einstweilige Verfügung beantragt und obwohl ich mein Vertrauen in unser Rechtssystem fast schon verloren hatte (obwohl ich ehrenamtlicher Richter bin), habe ich sie inzwischen in der Hand: Eine einstweilige Verfügung gegen die RWE. Stellen sie mir den Strom ab, gibt’s ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000,00 Euro.
Einziger Wermutstropfen: So eine Verfügung muß man auf dem „Parteiwege“ zustellen. Das heißt: Gerichtsvollzieher beauftragen, der der RWE den Wisch überbringt. Das mache ich dann heute.
Alles in allem aber ein gutes Gefühl, dass man auch den Mega-Konzernen nicht ganz machtlos gegenübersteht, wenn diese mal so richtig in die Scheiße greifen. Andererseits: So unnötig auf allen Seiten.
Es gab drei Gründe, die Stromlieferung nicht einzustellen – aber nur einen, es doch zu tun. Und der war schlicht und ergreifend auf einen Fehler im Abrechnungssystem der RWE zurückzuführen. Wie verbohrt muß man sein, eigene Fehler kategorisch auszuschließen und lieber jemanden den Strom abdrehen zu wollen, bevor man auch nur in Erwägung zieht, sich selbst zu prüfen?
Aber Karneval steht ja jetzt auch wirklich vor der Tür… bin gespannt, ob sie gegen die einstweilige Verfügung noch ins Feld ziehen. Geld genug haben sie ja.
— Update —
Hut ab vor den Gerichtsvollziehern in Bochum: Binnen Minuten alles geklärt – Zustellung wurde mir wiederum innerhalb von 15 Minuten nach meinem Verlassen der Räumlichkeiten zugesagt. Das nenne ich fix! Applaus, Applaus!
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